Der 6-Stunden-Arbeitstag

28.11.2017 - Schweden startete das Experiment 6-Stunden-Arbeitstag. Doch könnte auch eine Umverteilung der Arbeitszeit in Deutschland helfen.

Die Idee

Bei gleichem Lohn werden beim 6-Stunden-Arbeitstag statt 8 nur 6 Stunden pro Tag gearbeitet. Für Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber hat das viele Vorteile: eine ausgeglichenere Work-Life-Balance, höhere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, die Schonung der Gesundheit insgesamt, eine gesteigerte Motivation usw.

Der erste Test zum 6-Stunden-Arbeitstag startete ein Toyotawerk 2003 in Göteborg, mit Erfolg. Es folgten weitere Projekte in einem Altersheim in der geichen Stadt von Februar 2015 bis Ende 2016. Die ersten Resultate aus Schweden sind gemischt. In den meisten Fällen gab es keine Veränderung der betriebswirtschaftlichen Produktivität während Kollegen und Vorgesetzte besserer Laune sind. In Sektoren wie dem Gesundheitssektor sorgten allerdings strukturelle Faktoren für die Einstellung des Projekts: Durch die verkürzte Arbeitszeit mussten mehr Menschen eingestellt werden und das Projekt wurde so zu teuer.

Der deutsche Arbeitsmarkt

Auch die IG Metall forderte in den Tarifverhandlungen bereits eine Reduktion auf 28 Stunden pro Woche. Von einem 6-Stunden-Tag sind wir in Deutschland allerdings weit entfernt. Während seit 1918 normalerweise jeden Tag 8 Stunden gearbeitet wird, liegt die tatsächliche Arbeitszeit meist noch höher. Experten schätzen sie auf ca. 41.5 Wochenstunden (also 8,3 Stunden pro Tag). Oft sind es jedoch noch mehr: 2014 gaben 65 Prozent der Teilnehmer einer Studie zu Kommunikationsagenturen an, wöchentlich über 50 Stunden auf der Arbeit zu verbringen.

Jedoch gibt es auch andere Ansätze zur Schaffung einer idealen Arbeitszeit. Stichwort Umverteilung, denn laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes würden eine Millionen Erwerbstätige gerne kürzer treten während ganze 2,7 Millionen Beschäftigte ihre Arbeitszeiten erhöhen möchten. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung kommt sogar auf 5,3 Millionen Erhöher gegenüber 18 Millionen, die einer Reduzierung nichts entgegenzusetzen hätten. 

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