Löhne und Lohnungleichheit

02.01.2018 - Im Durchschnitt lagen die Löhne in Deutschland 2017 bei 25,77 Euro pro Stunde. Doch trotz einer guten Wirtschaftslage wächst die Lohnungleichheit.

Löhne in Deutschland

Der durchschnittliche Stundenlohn eines Arbeitnehmers in Deutschland betrug 2017 25,77 Euro. Doch längst nicht überall in Deutschland verdiente man dasselbe. Freuen durften sich vor allem die Hamburger: Mit 29,77 Euro durchschnittlichem Stundenlohn sind sie die deutschen Spitzenreiter – Und Tendenz steigend. Aber auch in Hessen (28,37 Euro), Baden-Württemberg (27,80 Euro) und Bayern (27,36 Euro) sind die Löhne hoch.

Weniger glücklich dürften sich dagegen alle in den neuen Bundesländern gefühlt haben. Diese bilden immer noch das Schlusslicht mit höchstens 21 Euro. Niedrigste Löhne von nur 19,82 Euro pro Stunde finden sich in Mecklenburg-Vorpommern. Das sind somit knapp 10 Euro weniger als beim Spitzenreiter Hamburg. Einen Grund zur Freude gibt es jedoch: Die Löhne steigen hier stärker an als in Westdeutschland. Während die durchschnittliche Lohnsteigerung in Deutschland bei ca. 3%  liegt sind es im Osten oftmals mehr als 4%, in Hamburg und Niedersachsen gar nur knapp 2%.

Löhne und Lohnungleichheit

Profitieren vom Wirtschaftswachstum konnten und können auch in Zukunft zumeist Fachkräfte, besonders solche, die eine neue Arbeitsstelle antreten und so neue Standards in Anspruch nehmen konnten. Arbeitnehmer mit einem bereits niedrigen Einkommen dagegen bekommen fast nichts ab vom Kuchen: Ihre Lage verbessert sich kaum trotz eines Hochs wie nicht mehr seit dem Boom 1969. 2015 waren die realen Bruttolöhne in den unteren 40% der Lohnspanne sogar geringer als vor 20 Jahren – Das heisst, die Kaufkraft war niedriger als 1995. Das Resultat ist eine Ausweitung der Einkommensschere, verstärkt durch immer mehr Teilzeit, Minijobs und eine sinkende Tarifbindung der Arbeitnehmer von nur noch 56%. 

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